Bilanz – Ihr Geld ist in guten Händen

Oft werden wir gefragt: Was ist der Unterschied zwischen Spende und Zustiftung? Welches Geld wird für den Satzungszweck der Stiftung, also für die Projekte, ausgegeben? An dieser Stelle finden Sie alle wichtigen Informationen zur Arbeitsweise der Stiftung und zu unserer aktuellen Bilanz.

Wie setzen sich unsere Einnahmen zusammen?

Fundament unserer Arbeit ist das Stiftungskapital, das dank jeder Zustiftung kontinuierlich wächst. Auch Erbschaften und Schenkungen (z.B. Immobilien, Wertpapiere) erhöhen das Stiftungsvermögen.

Stiftungskapital als Garant für die Zukunft

Wichtig ist: Das Stiftungskapital und alle Einnahmen, die dort einfließen, werden nicht ausgegeben, sondern bleiben erhalten. Das Stiftungskapital garantiert damit unsere zukünftige Arbeit. Je mehr es anwächst, umso mehr Projekte können wir fördern.

Eine besondere Rolle spielen auch unsere Darlehen: Dieses Geld wird uns von Unterstützer:innen geliehen. Wir legen es gemeinsam mit unserem Stiftungskapital sorgfältig im Sinne unserer strengen Geldanlagerichtlinien an. In den letzten Jahren hat die Nachfrage nach unseren Darlehen stark zugenommen. Wir freuen uns, dass sich so viele Menschen dafür entscheiden, ihr Geld zum Wohle des Umweltschutzes arbeiten zu lassen!

Unter dem Aspekt der Einnahmen war das Jahr 2021 für die Umweltstiftung sehr erfolgreich. So wuchs das Stiftungskapital um über 4 Millionen Euro. Bei den Darlehen verzeichneten wir sogar einen Anstieg um 5,8 Millionen Euro!

 

Wie kommen Einnahmen den Projekten zugute?

Unsere Projekte, aber auch alle Ausgaben, die den Betrieb der Stiftung möglich machen, werden mit den Erträgen/Zinsen aus dem Stiftungskapital und den Stifterdarlehen sowie durch direkte Spenden finanziert. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von „Einnahmen zur zeitnahen Verwendung“, denn wir sind gesetzlich dazu verpflichtet, diese innerhalb von zwei Jahren auszugeben.

Aus diesen uns jährlich zur Verfügung stehenden Mitteln bilden wir zudem die sogenannte „Projektrücklage“. Bei dieser handelt es sich um Geld, das eine Organisation für bestimmte Zwecke zurückbehält. In unserem Fall betrifft dies vor allem Kosten für unser Leuchtturmprojekt Zukunftswald Unterschönau, das jährliche Fixkosten in Höhe von 70.000 Euro beinhaltet sowie weitere Rücklagen für Greenpeace-Projekte.

 

Wofür geben wir Geld aus?

Als gemeinnützig anerkannte Stiftung sind wir von bestimmten Steuerpflichten befreit. Bei der Verwendung unserer Mittel müssen wir deshalb einige Regeln beachten. Das heißt: Die uns zur Verfügung stehenden Gelder aus den Erträgen des Stiftungsvermögens sollen überwiegend unserem Stiftungszweck, also den Projekten, zugutekommen. Gleichzeitig gilt es, die Verwaltungskosten auf einen angemessenen Rahmen zu beschränken.

Bei den Ausgaben der Umweltstiftung unterscheiden wir deshalb zwischen den Ausgaben für unsere Projekte (also für die Erfüllung des Stiftungszwecks) und denen für den laufenden Betrieb der Stiftung.

Zu den Projektausgaben zählen:

  1. die Förderung von Projekten anderer Organisationen
  2. Eigene Projekte der Stiftung, also Projekte, die von der Stiftung selbst durchgeführt werden
  3. die Öffentlichkeitsarbeit für die Projekte (ebenfalls Bestandteil des Stiftungszwecks)

Die Kosten für das Management und die Verwaltung der Stiftung setzen sich zusammen aus:

  1. Vermögensverwaltung/Immobilien
  2. Stiftungsmanagement/Jahresabschluss
  3. Miete und IT-Kosten
  4. Fundraising und Publikationen

Verwaltungskosten sind dabei im gewissen Sinne unerlässlich. Sie machen den Betrieb der Stiftung erst möglich. Wichtig ist es allerdings, kostensparend zu wirtschaften, damit möglichst viel Geld in die Erfüllung des Satzungszwecks fließt. Gleichzeitig gibt es keine spezifische Definition darüber, wie hoch der Anteil der Verwaltungskosten an den gesamten Ausgaben einer Stiftung tatsächlich sein darf. Die Umweltstiftung orientiert sich deshalb an der guten Praxis im Stiftungssektor, die einen Anteil von maximal 30 Prozent an den jährlichen Gesamtausgaben für angemessen hält.

In der Bilanz 2021 ist dieses Verhältnis mit 48 Prozent bei den Projektausgaben zu 52 Prozent bei den Verwaltungskosten allerdings verschoben. Die Gründe dafür liegen in den Herausforderungen des Jahres 2021.

 

2021 – ein Jahr voller Herausforderungen

Im Jahr 2021 haben wir die Auswirkungen des zweiten Coronajahres sehr stark zu spüren bekommen. So konnten unsere Projektpartner:innen etliche ihrer geplanten Aktivitäten wegen der Pandemie-Beschränkungen und Coronaerkrankungen von Mitarbeiter:innen nicht durchführen. Viele Vorhaben und Budgets mussten auf das Jahr 2022 verschoben werden. Ursprünglich wurden im Wirtschaftsplan 2021 rund 1,1 Mio. Euro für Projektförderungen eingeplant. Tatsächlich konnten wir aber nur 755.000 Euro für Projekte im Jahr 2021 ausgeben. Aufgrund der guten Entwicklungen des ersten Halbjahres 2022 sind wir zuversichtlich, dass die meisten der für 2021 geplanten Projekte in diesem Jahr nachträglich realisiert und zahlreiche neue Projekte hinzukommen werden.

Des Weiteren zeigten sich zusätzliche Herausforderungen bei der Vermögensanlage. Zwei Unternehmen aus dem Nachhaltigkeitsbereich, in die wir investiert haben, mussten bedauerlicherweise Insolvenz anmelden. Es handelt sich um die Green City AG und die Deutsche Lichtmiete AG. Es kommt trotz der enormen Bedeutung der Erneuerbaren Energien – gerade in diesen Zeiten – immer noch vor, dass Unternehmen der Branche in finanzielle Turbulenzen geraten. Ein Grund hierfür sind unter anderem die extrem langwierigen Genehmigungsverfahren. Die aktuelle Bundesregierung hat hier Nachbesserungen angekündigt. Wir sind nach wie vor von der Richtigkeit unserer Entscheidung, in diese Sparten zu investieren, überzeugt und arbeiten aktiv an einer Zukunft mit Erneuerbaren Energien.

Die Insolvenzverfahren sind noch nicht abgeschlossen. Unter Umständen kann es Jahre dauern, bis ein Ergebnis vorliegt. Aus diesem Grund haben wir bei der Vermögensverwaltung 2021 erstmals vorsorgliche Abschreibungen in Höhe von 600.000 Euro vorgenommen, die negativ zu Buche schlagen. Auch deshalb hat sich das Verhältnis zwischen Projektausgaben und den restlichen Ausgaben für 2021 verschoben.

Unser Jahresabschluss wurden von der Hamburger Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Cordes+Partner GmbH geprüft. Hier finden Sie einen Auszug: