Mit Schutzgebieten die Plünderung der Meere stoppen
Im Einsatz für Meeres-Schutzgebiete hat Greenpeace im Sommer 2008 hunderte Natursteine im Sylter Außenriff versenkt. Die tonnenschweren Felsbrocken wirken wie ein Schutzschild für das Riff. Sie verhindern, dass Fischer:innen dort ihre zerstörerischen Schleppnetze auswerfen können und Sand und Kies abgebaut wird.
Das Sylter Außenriff ist eines der seltenen Steinriffe in der Nordsee. Es umfasst ein 5300 Quadratkilometer großes Gebiet vor Sylt und Amrum, das zahlreichen Fischarten, bedrohten Seevögeln und Meeressäugetieren wie dem seltenen Schweinswal einen Lebensraum bietet. Bereits 2004 hat Deutschland es als schutzwürdiges Gebiet bei der Europäischen Union nach der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie angemeldet. Die offizielle Anerkennung erfolgte schließlich im November 2007. Trotzdem wurde bislang nichts für den Schutz der Riffzone unternommen.
Allein die Greenpeace-Steine haben dem Riff eine Atempause verschafft. Als Greenpeace-Taucher:innen ein Jahr nach dem Versenken der Schutzsteine Proben nahmen, stellte ein unabhängiges Gutachterbüro vielfältiges Leben fest: Seenelken und Moostierchen hatten sich angesiedelt. Butterfisch und Zwergbutt erhielten so wieder Nahrung und Tintenfische hatten ihren Laich abgelegt. Die Taucher:innen konnten sogar Schweinswale beobachten, die zur Paarung und Geburt in das Schutzgebiet kommen.
Die Umweltstiftung Greenpeace unterstützte die Versenkung der Felsbrocken am Sylter Außenriff im Jahr 2008 mit einer Spende von 10.000 Euro. Und auch künftig will sie den Einsatz für echte Schutzgebiete fördern: Aus der Hartmut-Spaether-Umweltstiftung – der ersten Treuhandstiftung der Umweltstiftung Greenpeace – fließen 2010 weitere 20.000 Euro an die Greenpeace-Meereskampagne.