Informationen zur Agro-Gentechnik im Taschenformat

Der Informationsdienst Gentechnik liefert per Website tagesaktuelle Nachrichten und Hintergrundinformationen zum Thema Gentechnik in der Landwirtschaft. Damit die  Informationen jetzt auch auf Smartphones und Tablets gut lesbar sind, wurde das Webportal 2015 mit finanzieller Unterstützung der Umweltstiftung Greenpeace neu gestaltet und für mobile Geräte optimiert.

Viele unterschiedlich geformte und farbige Karotten liegend nebeneinander.
Foto © ShireShy / Pixabay

Vom Kulturgut zum Cashcrop

Agrarkonzerne versprechen, dass sich mithilfe der Gentechnik der Pestizideinsatz minimieren und sogar der Hunger in der Welt bekämpfen lässt. Doch das Gegenteil ist der Fall: Die meisten wissenschaftlichen  Untersuchungen beweisen, dass mit gentechnisch manipulierten Pflanzen die Erträge nicht gesteigert werden und der Pestizideinsatz sogar zugenommen hat. Einmal in die Umwelt freigesetzt, sind Gen-Pflanzen nicht mehr rückholbar. Sie stellen eine Gefahr für das ökologische Gleichgewicht dar, denn die von ihnen produzierten Gifte töten nicht nur Schädlinge, sondern auch Schmetterlinge und andere nützliche Insekten. Einzig die Konzerne selbst profitieren von ihrem Einsatz. Denn sie verkaufen nicht nur das Saatgut teurer, sondern auch die dazu passenden Pestizide und Herbizide. In Ländern wie den USA und Argentinien, in denen Gentechnik-Pflanzen großflächig angebaut werden, breiten sich inzwischen sogenannte Superunkräuter aus, die resistent sind gegen eben diese Spritzmittel. Dadurch, dass sich Agrarkonzerne wie Monsanto und Bayer CropScience außerdem die Gen-Pflanzen patentieren lassen, findet eine immer stärkere Monopolisierung unserer Nahrungsgrundlage statt. Schon heute bestimmen gerade mal zehn Saatgutkonzerne 73 Prozent des weltweiten  Saatgutmarktes, im Bereich der gentechnisch veränderten Pflanzen sind es sogar 90 Prozent. Dabei ist Saatgut das Erbe von Millionen Jahren Evolution und das Ergebnis tausender Jahre landwirtschaftlicher Züchtung. Es ist somit ein Kulturgut aller Menschen, das nicht verkauft werden darf. Vielfalt, regionale Anpassung und freier Zugang zu Saatgut können auch angesichts riesiger Herausforderungen wie dem Klimawandel helfen, die Ernährung des Planeten zu sichern.

Kritische Informationen zur Agro-Gentechnik

Der Informationsdienst Gentechnik wurde 2004 von Greenpeace und weiteren zivilgesellschaftlichen Organisationen ins Leben gerufen, um ein kritisches Gegengewicht zu den von der Industrie finanzierten Webportalen zu schaffen. So manche Untersuchung, die von Saatgutkonzernen wie Monsanto lieber unter Verschluss gehalten worden wäre, ist auf diese Weise nicht verloren gegangen und immer noch gut zu finden.
Die über die Jahre zusammengetragenen Studien, Dokumente und Positionen bieten inzwischen einen reichen Schatz für Recherchen. Genutzt wird dieser nicht nur von der Politik und Medienvertretern, sondern auch von aktiven oder interessierten Bürgern. Als neue Zielgruppe sind vor ein paar Jahren Schülerinnen und Schüler hinzugekommen. Für sie wurde das Internetportal www.schule-und-gentechnik.de mit speziell für die Schule aufbereiteten Materialien entwickelt.

Der Informationsdienst Gentechnik bündelt nicht nur die kritischen Informationen zum Thema, sondern dient auch all denjenigen als Netzwerk, die sich für eine  gentechnikfreie Landwirtschaft und Ernährung engagieren. Da immer mehr Leserinnen und Leser mit Smartphones oder Tablets auf die Informationen zugreifen, wurde eine Neugestaltung des Webportals notwendig.

Die Umweltstiftung Greenpeace hat den Relaunch mit 10.000 Euro unterstützt.