Tod und Zerstörung, made in Europe

Stell dir vor, es ist Krieg – und Europa liefert die Waffen. Dieses Szenario ist leider traurige Realität. Im Jemen beispielsweise sind Waffen des deutschen Konzerns Rheinmetall im Einsatz, produziert in einem Werk in Italien. Greenpeace Deutschland und Greenpeace Italien haben deshalb eine gemeinsame Kampagne gegen Waffenexporte in Krisenregionen gestartet – vor allem in jene, in denen der Klimawandel ohnehin gesellschaftliche Spannungen verschärft. Die Umweltstiftung Greenpeace finanziert eine Campaignerstelle im italienischen Greenpeace-Büro.

Foto © Greenpeace

Italien und Deutschland gehören zu den zehn größten Waffenexporteuren der Welt. Nach wie vor werden von dort im großen Stil Kriegswaffen und andere Rüstungsgüter in Regionen exportiert, in denen massiv Menschenrechte und internationales humanitäres Recht missachtet werden. In Italien lassen die Gesetze beispielsweise Schlupflöcher zu, die die Waffenkonzerne nutzen. Über Joint Ventures und Technologietransfers profitieren sie letztlich doch vom Absatz in Krisenregionen. Die europäischen Waffenhersteller schließen sich gerade stärker zusammen, um ihre Interessen durchzusetzen. Dieser Waffenlobby will Greenpeace etwas entgegensetzen. Ziel ist es, strikte Regeln auf nationaler und EU-Ebene durchzusetzen, die den Export von Waffen in Drittstaaten und Konfliktregionen unterbinden.

Dürren erhöhen das Risiko für gewaltsame Konflikte

Ein besonderer Fokus der Kampagne liegt dabei auf den Auswirkungen des Klimawandels. Dürren, Überschwemmungen und der Verlust fruchtbaren Landes führen bereits heute in vielen Regionen der Erde zu Konflikten um lebenswichtige Ressourcen. Staaten, die ohnehin mit Armut und Hunger zu kämpfen haben, werden dadurch destabilisiert. Es ist unverantwortlich, diesen auch noch Waffen aus Europa zu liefern und so die Gefahr kriegerischer Auseinandersetzungen zu fördern.

Doch gegen die Machenschaften der Waffenhändler vorzugehen, ist nicht einfach. Es erfordert viel Recherche, denn die Branche hat ein großes Interesse daran, im Verborgenen zu bleiben. Greenpeace arbeitet daher auch mit Partnern zusammen. Die Erfahrung und Expertise einer großen Kampagnenorganisation kann hier den Kampf gegen Waffenexporte entscheidend voranbringen.