Santé Solaire - Grünes Licht für mehr Gesundheit

In Burkina Faso können viele Gemeinden Strom nur aus Diesel-Generatoren erzeugen. Die NGO Solafrica installiert Photovoltaik-Anlagen auf lokalen Gesundheitszentren und ermöglicht so eine sichere und klimafreundliche Stromversorgung.

Jedes Gesundheitszentrum ist anders aufgebaut. Mehrere Gebäude können voneinander getrennt sein. Dies wirkt sich auf die Dimentionierung der Solaranlagen aus und benötigt individuelle Lösungen. Foto © SETHI

Eine Krankenschwester ist dabei, eine Wunde zu versorgen – und auf einmal ist es dunkel. Was hierzulande kaum vorstellbar ist, ist für viele Patient:innen in Burkina Faso ein alltägliches Problem. In abgelegenen Regionen des Landes wird die medizinische Versorgung durch lokale Gesundheitszentren abgedeckt. Aber die Stromversorgung ist unzuverlässig, und Diesel für Generatoren ist teuer.

Hier setzt die Schweizer Non-Profit-Organisation Solafrica an: Seit 2020 stattet sie, inzwischen unterstützt von der Umweltstiftung Greenpeace, Gesundheitszentren in Burkina Faso mit Photovoltaik-Anlagen aus, die zuverlässig und umweltfreundlich Strom liefern. Bis Ende 2025 sollen es 48 Anlagen sein – über 100.000 Menschen werden dadurch erreicht. Zugleich lernen sie den Nutzen von Solarenergie kennen, durch Trainings werden lokale Kräfte ausgebildet.

Installation der Solaranlage im Gesundheitszentrum von Wonougba Séva Ende November 2023. Foto © Solafrica

Die erste Phase des Projektes fiel in keine einfache Zeit: Gleich zweimal putschte 2022 in Burkina Faso die Armee. „Mit jedem Putsch wechselt auch das Personal in den Behörden und deren Budget. Da die Behörden in Zukunft für die Wartung der Solaranlagen verantwortlich sind, bedeuten Änderungen Aufwand und Unsicherheiten“, erzählt Flora Conte, die bei Solafrica für das Projekt verantwortlich ist. „Wir müssen jedes Mal die Kontakte zu den Behörden neu knüpfen. Bis jetzt läuft das zum Glück gut.“

Der Ukraine-Krieg wirkt sich mehrfach auf das Projekt aus. Der Krieg hat Nahrungsmittel verteuert und damit neue Krisen ausgelöst – so dass Fördermittelgeber und Spender:innen vermehrt in diesem Feld aktiv werden, um Hungerkatastrophen abzuwenden. Zugleich macht die Verteuerung von Energie und Nahrungsmitteln das Projekt nötiger als zuvor: Schon vor der Energiekrise konnten sich die Bewohner:innen ländlicher Regionen die medizinische Versorgung im Gesundheitszentrum nur mit Mühe leisten. In die nächste Stadt zu fahren, ist inzwischen unerschwinglich.

Die Photovoltaik-Anlagen hingegen ermöglichen eine langfristige und kostengünstige Stromversorgung. Die Dorfbewohner:innen stehen hinter dem Projekt – im Dorf Tintilou Nord, in dem die Pilotinstallation stattfand, haben die Einwohner:innen jetzt selbst Geld gesammelt, um eine weitere Photovoltaik-Anlage zu bauen.